«Mein persönliches Ziel deckt sich mit dem meiner Stiftung: im Einklang der Bienen zu leben sowie unsere Jugend zu bilden und zu sensibilisieren – sei dies durch ihren Besuch beim Lehr-Bienenstock oder meinen in den Schulen.»
Stéphanie Vuadens, Berufsimkerin im Kanton Genf, hat 2016 «Les Miels de Stéphanie» gegründet. Ihre Leidenschaft ist es, eins mit den Bienen zu sein und so zu arbeiten, dass die Natur an erster Stelle steht und am Ende Qualitätshonige entstehen. Mit der Gründung der Stiftung «Arche des Abeilles» im Jahr 2019 hat sie ihr Engagement für die Natur und die Biodiversität vertieft. Der Fokus der gemeinnützigen Stiftung liegt in der Erhaltung der Bienen und der Sensibilisierung der Jugend.
Können Sie sich und «Les Miels de Stéphanie» kurz vorstellen?
Mein Name ist Stéphanie Vuadens und ich bin Berufsimkerin im Kanton Genf. 2016 habe ich «Les Miels de Stéphanie» gegründet und 2019 folgte dann «Arche des Abeilles», einer gemeinnützigen Stiftung, deren Fokus es ist, die Bienen zu erhalten und die Jugend zu sensibilisieren.
Was macht Ihren Beruf so einzigartig?
Die Antwort ist einfach: die Bienen. Sie überraschen, sind zart und einzigartig – genau wie ihr Honig. Sie sind die einzigen, die die Kunst der Honigproduktion bis zur Perfektion beherrschen. Ich habe überhaupt keinen Einfluss auf ihre Arbeit und auf die Honige, die ich in die Gläser abfülle. Egal, welchen Blütenstaub sie sammeln, welche Orte sie besuchen, welche Jahreszeit auch immer ist … Jedes Mal produzieren sie einen perfekten, einzigartigen Honig. Und dieser hat selten die gleiche Farbe, den gleichen Geruch oder den gleichen Geschmack: Die Orte und Jahreszeiten haben immer einen Einfluss. Genau deswegen sind meine Honige nach Dörfern und nicht nach Blumen benannt. Aber das, was meine Arbeit wirklich einzigartig macht, ist, dass sie dazu beitragen, Blüten zu bestäuben – woraus wiederum Früchte und Gemüse entsteht. Die Bienen stehen im Zentrum des Lebens. Unseres Lebens.
Warum haben Sie sich dazu entschieden, Ihr Leben den Bienen zu widmen?
Nicht ich habe den Weg zu den Bienen gefunden, sondern sie zu mir. Als sich 2013 ein Schwarm in meinem Garten ansiedelte, hatte ich erst einmal mit Angst und Vorurteilen zu kämpfen. Schnell aber haben Faszination und eine wahre Leidenschaft für die Bienen überwogen. Diese wurde schliesslich so gross, dass ich der Pharmaindustrie nach 19 Jahren den Rücken gekehrt habe. Seither bin ich Vollzeit in der Imkerei tätig.
Was sind in Ihren Augen die Vorteile der Onlineplattform EasyGov?
EasyGov ist eine Plattform mit zahlreichen Vorteilen, die darauf ausgelegt ist, administrative Tätigkeiten für kleine Unternehmen wie meines zu vereinfachen und zu erleichtern. Eines meiner Projekte besteht darin, ein Imkerhaus zu errichten: ein Gebäude, das vollständig auf meine Tätigkeit wie auch auf meinen besonderen und methodischen Imkereiansatz ausgerichtet ist. Ich habe daher vor, eine Finanzierungsunterstützung zu beantragen, um über EasyGov einen Bankkredit aufnehmen zu können. Das stellt eine wertvolle Hilfe in der Umsetzung dieses Projekts dar.
Was sind Ihrer Meinung nach die Chancen und Risiken, die Ihnen in Ihrer Arbeit begegnen können?
Allen voran stehen hier sicherlich die Risiken in Zusammenhang mit unserem Verhalten: Wir werden zunehmend mobil, was auch die Einschleppung von Parasiten vorantreibt. Und diese haben katastrophale Auswirkungen auf die Bienen und ihre Umgebung. Ausserdem auch der Klimawandel, der nicht nur unsere Bienen gefährdet, sondern die gesamte Biodiversität. Mein persönliches Ziel und das meiner Stiftung besteht darin, unsere Bienen zu pflegen, aufzuziehen, zu versorgen und zu schützen sowie ihren Bedürfnissen entsprechend einzugreifen – und nicht umgekehrt!
Eine letzte, neugierige Frage: Essen Sie als Imkerin jeden Tag Brot mit Honig?
Meine Grossmutter, ihres Zeichens Bäuerin, hat mir beigebracht, was gutes Essen wirklich bedeutet: Sie hat aus mir einen Genussmenschen gemacht. Die einfachsten Freuden sind oft die besten: So liebe ich es, mir zwischendurch oder an den Wochenenden morgens eine Scheibe Walliser Nussbrot mit ein bisschen Butter und vollmundigem Honig aus der Juli-Ernte zu streichen … Ein echter Genuss!
Aber ich liebe ihn auch auf Käse, im Joghurt oder in einem Fruchtsalat mit Minzblättern. Manchmal auch ganz simpel auf Feigen, oder, meine kleine Schwäche: auf einer Crêpe oder einer Honig-Zitronen-Waffel.
Eine goldene Regel befolge ich aber stets: Ich esse ausschliesslich naturbelassenen Honig, denn nur so lassen sich all seine Vorzüge erhalten.