«Die gesamte Administration der Kuriere stellt eine der Hauptherausforderungen dar»

Philipp Antoni ist Mitgründer und Betriebsleiter der notime AG. Mit ihrer Online-Plattform ermöglicht notime Online-Händlern, ihre Prozessplanung zu automatisieren – von der Bestellung bis zur Lieferung. Das Unternehmen übernimmt dabei auch die physische Auslieferung inklusive der ersten Meile, Linehaul sowie Feinverteilung mit Lastenvelos in urbanen Gebieten. mit der SBB als Partnerin und Lastenvelos für die Feinverteilung.
Hallo Philipp, stell dich und dein Unternehmen doch bitte kurz vor. Die notime AG ist eine Technologie- und Logistikfirma. Wir haben eine innovative Logistikplattform für Same Day mit zeitfensterbasierte Lieferungen entwickelt. Mit unserem eigenen Netzwerk an Kurierfahrern sind wir inzwischen in 8 Schweizer Städten aktiv. Ich selbst verantworte das Tagesgeschäft und die Finanzierung.

Wie bist du als Doktor der Chemie zur Logistik gekommen? Das Interesse an der Logistik wurde durch meine China-Veloreise geweckt: Als ich irgendwo in der Pampa unterwegs war und mein Leatherman-Tool kaputtging, schrieb ich dem Kundendienst in den USA eine E-Mail und fragte, ob sie irgendwo in meiner Nähe einen Shop hätten, um es zu reparieren. Leider war das nur in Peking möglich – weit weg von mir. Sie versicherten mir aber, dass ein Leatherman-Kurier zwei Tage später zwischen 11 und 12 Uhr in einer kleinen Stadt ganz in meiner Nähe vorbeikommen würde und mir ein neues Leatherman-Tool übergeben werde. Und genau so war es. Das hat mich schwer beeindruckt.

Zurück in der Schweiz habe ich Stefan Kaspar – den Kopf hinter der Idee von notime – kennen gelernt. Stefan war damals auf der Suche war nach einem Team mit verschiedenen Fähigkeiten und Hintergründen. Da mein Interesse an der Logistik unterdessen gross war, sagte ich mit Freude zu.

Mit welchen Herausforderungen kämpfst du als Unternehmer tagtäglich? Wir haben inzwischen 400 angestellte Kuriere in unserem Team, wobei die gesamte Administration eine der Hauptherausforderungen darstellt für unser kompaktes Office-Team. Weitere Herausforderungen sind laufende Weiterentwicklungen unserer Plattform bei einem ständigen operativen Betrieb, unser dynamisches Umfeld mit unzähligen neuen Ansätzen, die nur darauf warten, getestet zu werden.

Du hast dich mit deinem Unternehmen auf EasyGov.swiss registriert. Was hat dich dazu bewogen? Wie bereits erwähnt stellt die Administration unserer 400 Kuriere eine der grössten Herausforderungen für uns dar – eine Plattform wie EasyGov.swiss, die uns einen Teil dieser administrativen Prozesse vereinfacht, kommt dabei natürlich sehr gelegen. Zudem unterstützen wir als technologiegetriebenes Unternehmen die positiven Aspekte der Digitalisierung natürlich gerne – so auch Plattformen und Technologien, die den Verbrauch von Papier in Unternehmungen minimieren.

Ihr habt kürzlich zusammen mit der Post einen neuen Ansatz in der «Citylogistik» getestet. Worum ging es da genau? Und was kommt als Nächstes? Die Schweizerische Post besitzt seit Anfang 2018 eine Mehrheitsbeteiligung an der notime AG. Seither treiben wir verstärkt gemeinsame, spannende Entwicklungsprojekte und andere Ansätze zur effizienten Verteilung von Paketen innerhalb der Stadt voran. Ein Beispiel ist das Pilotprojekt mit dem E-Transporter der KYBURZ Switzerland AG, den wir innerhalb der Stadt Zürich als mobilen Micro-Hub einsetzten.

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